“PFLEGE IST TOLL UND ANSPRUCHSVOLL”

Kennen Sie Lea Weigend? Wenn nein, dann sollten Sie sie unbedingt kennen lernen, vor allem, wenn Sie in der Pflege tätig sind oder für Pflegende Verantwortung tragen.

Lea Weigend beschreibt in poetischer Form, einfühlsam und berührend die Probleme, aber auch die Schönheit ihres Berufes. 

Ihr Poetry Slam „Ungepflegt“ ist ein leidenschaftlicher Appell an alle Führungskräfte im Gesundheitswesen,  an die Gesellschaft und die Politik, notwendige Veränderungen endlich herbeizuführen und Arbeitsbedingungen mit den Erfolgsfaktoren „Wertschätzung, Beteiligung, adäquate Bezahlung, kürzere Dienstzeiten u.a.“  zu schaffen, wie ich sie als damaliger Geschäftsführer der CBT erfolgreich praktiziert habe.

Lesen Sie hierzu auch meinen Beitrag: “Keine Luft zum Atmen – Altenpflege am Limit” 

1  MUSTERBRECHER – AUFGENÖTIGTE WERTEARBEIT

Unter dem Menüpunkt „Führung und Management“ habe ich Ihnen in 13 Kapiteln die Erfolgskriterien eines Unternehmens auf Basis einer Werte orientierten Führungs- und Unternehmenskultur beschrieben.

In den nächsten Artikeln stelle ich einen neuen, anderen Ansatz vor: 

MUSTERBRUCH, den Stefan Kaduk und Dirk Osmetz 2001 entwickelt haben. 

Auf ihrer Suche nach Musterbrecherinnen und Musterbrechern haben Sie Menschen gefunden,  die das Spiel in Organisationen und in der Führung gedreht und anders als erwartbar gehandelt haben. Beide sind der Meinung: „Nichts und niemand verändert sich durch Appelle, Projekte und Druck. Musterbrecher starten mutige Experimente.“

Stefan Kaduk hatte 2005 einen Fernsehbeitrag über eine von mir entwickelte Hausgemeinschaft demenzkranker Menschen gesehen und mich als damaligen Geschäftsführer der CBT kontaktiert. Mein Führungs- sowie Pflege- und Begleitungskonzept haben ihn dermaßen überzeugt, dass sie Niederschlag gefunden haben in der ersten Ausgabe des Buches „Musterbrecher – Führung neue leben“.
(Hans A. Wüthrich, Dirk Osmetz, Stefan Kaduk, 1. Ausgabe 2006) 

Dieses Buch habe ich vielen Freunden und Weggefährten geschenkt und als Begleittext geschrieben: „Muster brechen bedeutet auch, anders zu denken, zu träumen, zu fantasieren, mit Ideen zu flirten, damit Neues entstehen kann und Unternehmen langfristig überleben.“

Stefan Kaduk hat später noch mit mir als einem der ersten Musterbrecher ein Interview zu dem Thema geführt: „Wie (er)leben Sie Führung?“ 

Das Interview ist zwar aus dem Jahr 2006. Doch die Kernaussagen gelten nach wie vor: s.u. dem Menüpunkt Publikationen dann weiter unter Interviews.

Nach dieser Einleitung stelle ich Ihnen im Folgenden weitere Beispiele von Musterbrecherinnen und Musterbrechern vor, die Stefan Kaduk und Dirk Osmetz in ihren Jahreskalendern veröffentlicht haben.

 1  MUSTERBRECHER – AUFGENÖTIGTE WERTEARBEIT

„Die sollen auch im Innendienst endlich kundenorientiert handeln.“ So begann unser Briefing bei einem deutschen Versicherungsunternehmen. Der Leiter Organisationsentwicklung sagte: „Man muss einfach das Mindset der Mitarbeiter verändern. Wir müssen eine neue Denke in ihre Köpfe hinein bringen.“ Nach Auffassung der Bereichsleitung sollte dies innerhalb von 18 Monaten geschehen. Wir wurden ausführlich über die Aktivitäten der letzten Jahre informiert. Man befand sich mitten in einem tief greifenden Veränderungsprozess und hatte sich sehr viel vorgenommen. Es wurden mit „Vertrauen“, „Wertschätzung“ und „Kundenorientierung“ drei Kernwerte definiert, die in jeweils 18-monatigen Loops zum Leben erweckt werden sollten. Unser Gesprächspartner deutete an, dass die ersten beiden Werte schon so gut wie implementiert sein. Jetzt fehlte aber nur noch die Kunden- Orientierung. Bereits in der kommenden Woche werde mit den Trainings der Teamleiter begonnen, die in verschiedenen Modulen – von Gesprächstechniken bis hin zur Körpersprache – fit für den Kundenkontakt gemacht werden. Im Anschluss sollten diese Schulungen dann entlang der Hierarchie bis auf die Sachgebiete herunterkaskadiert werden.“

„MUSTERBRECHER IMPLEMENTIEREN ALLES MÖGLICHE – ABER KEINE HALTUNGEN!“

 www.musterbrecher.de – Jahreskalender November ’18 

MUSTERBRECHER

 

Unter dem Menüpunkt „Führung und Management“ habe ich Ihnen in
13 Kapiteln die Erfolgskriterien eines Unternehmens auf Basis einer Werte orientierten Führungs- und Unternehmenskultur beschrieben.

In den nächsten Ausführungen stelle ich einen neuen, anderen Ansatz vor: MUSTERBRUCH, den Stefan Kaduk und Dirk Osmetz 2001 entwickelt haben. 

Auf ihrer Suche nach Musterbrecherinnen und Musterbrechern haben Sie Menschen gefunden, die das Spiel in Organisationen und in der Führung gedreht und anders als erwartbar gehandelt haben.
Beide sind der Meinung: „Nichts und niemand verändert sich durch Appelle, Projekte und Druck. Musterbrecher starten mutige Experimente.“

Stefan Kaduk hatte 2005 einen Fernsehbeitrag über eine von mir entwickelte Hausgemeinschaft demenzkranker Menschen gesehen und mich als damaligen Geschäftsführer der CBT kontaktiert. Mein Führungs- sowie Pflege- und Begleitungskonzept haben ihn dermaßen überzeugt, dass sie Niederschlag gefunden haben in der ersten Ausgabe des Buches:

„Musterbrecher – Führung neue leben“.
(Hans A. Wüthrich, Dirk Osmetz, Stefan Kaduk, 1. Ausgabe 2006) 

Dieses Buch habe ich vielen Freunden und Weggefährten geschenkt und als Begleittext geschrieben:

„Muster brechen bedeutet auch, anders zu denken, zu träumen, zu fantasieren, mit Ideen zu flirten, damit Neues entstehen kann und Unternehmen langfristig überleben.“

Stefan Kaduk hat später noch mit mir als einem der ersten Musterbrecher ein Interview zu dem Thema geführt: „Wie (er)leben Sie Führung?“
Das Interview ist zwar aus dem Jahr 2006. Doch die Kernaussagen gelten nach wie vor. (s.a.u. dem Menüpunkt O-Töne FJS und dann weiter unter Interviews)

Nach dieser Einleitung stelle ich Ihnen im Folgenden weitere Beispiele von Musterbrecherinnen und Musterbrechern vor, die Stefan Kaduk und Dirk Osmetz in ihren Jahreskalendern veröffentlicht haben.

Wenn ich Sie neugierig gemacht habe, dann freuen Sie sich sicher auf die erste Veröffentlichung, mit der ich in Kürze beginnen werde.

Mehr Transparenz der Pflegeheim-Qualität nötig

Die Frage nach einem geeigneten Pflegeheim steht meist am Ende eines langen Entscheidungsprozesses zur Gestaltung der letzten Lebensjahre, wenn das Leben und die Versorgung in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist. Der ältere Mensch ist dann auf zuverlässige Informationen über die Qualität von Pflegeheimen angewiesen. Doch hier offenbart sich ein gravierendes Transparenzproblem.

Alle deutschen Bundesländer wissen ziemlich genau, wie viel Personal in jedem einzelnen Pflegeheim ihres Landes tatsächlich im Einsatz ist – doch nur sehr wenige teilen diese und weitere qualitätsentscheidenden Fakten mit den Menschen, die es angeht. Das ergab eine Bestandsaufnahme der “Weissen Liste” der Bertelsmann Stiftung. Die “Weisse Liste” soll Patienten befähigen, fundierte Wahlentscheidungen zu treffen. Sie will Transparenz über die Qualität von Gesundheitsanbietern schaffen und damit auch den Wettbewerb um Qualität fördern.

Dass dies dringend nötig ist, zeigt der Flickenteppich  der  landesgesetzlichen Regelungen. Manche Länder sorgen sehr gut für Transparenz, in anderen ist das kein Thema. Und einige Länder, in denen das Gesetz eine Verbraucherinformation vorschreibt, schaffen es nicht, dies auch in die Praxis umzusetzen. Darüberhinaus werden  Prüfergebnisse hierzu in den meisten Bundesländern unter Verschluss gehalten.

Wo es genau hakt und was sich ändern muss, nimmt die Studie der Bertelsmann Stiftung “Qualitätstransparenz in Pflegeheimen” unter die Lupe.

Keine Luft zum Atmen – Altenpflege am Limit

Die aktuelle Studie “Altenpflege im Fokus 2021” von Vincentz Network, Deutscher Berufsverband der Pflegeberufe und Cogitaris GmbH bestätigt, was seit Jahren in der Pflege bekannt ist und ich bereits seit 1990 anmahne: Die Personaldecke ist zu dünn. Um Mitarbeitende zu halten und neue zu gewinnen, braucht es bessere Rahmenbedingungen: mehr Personal, bessere Führung (S. 38) sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die Ergebnisse der Befragung von Pflegefachkräften in Pflegeheimen stellen der Gesundheits- und Pflegepolitik der letzten  Jahre kein gutes Zeugnis aus. Die überwältigende Mehrheit (96 Prozent) glaubt nicht einmal, dass “die Politik” die Lage verstanden hat und zuverlässig bemüht ist, sie zu verbessern. Auch von den Ergebnissen der Konzertierten Aktion und dem Sofortprogramm erwarten 92% keine Verbesserungen für die Pflegenden, eine erschreckende Ernüchterung und Enttäuschung. 

Die chronisch unzureichende Personalausstattung ist Hauptursache für einen Großteil der Belastungen und Frustrationen der Mitarbeitenden. Denn dieser Mangel macht es immer schwieriger – so 68 Prozent der Befragten – eine gute und qualitätsvolle Pflege zu gewährleisten, es fehlt Zeit für die zu Pflegenden und fast alle Antwortenden haben regelmäßig das Gefühl, dem eigenen fachlichen Anspruch nicht gerecht zu werden. Mehr als 75 Prozent derBefragten beklagen darüberhinaus negative Auswirkungen auf das Privatleben. All dies zusammen lässt den eigentlich schönen und wertvollen Beruf grundsätzlich für alle unattraktiv erscheinen. 40 Prozent der Befragten überlegen, in den nächsten fünf Jahren den Beruf aufzugeben und zusätzlich 21 Prozent werden in diesem Zeitraum Rente gehen. 

Das Kind ist also längst in den Brunnen gefallen. Wo sollen denn auf einmal Pflegefachkräfte herkommen, wenn über 30 Jahre lang die Entwicklung verschlafen wurde und in Deutschland generell ein Fachkräftemangel gegeben ist?  Soll man jetzt wieder einmal Hoffnung auf die neue Bundesregierung setzen?

Lesen Sie auch meinen Beitrag “Pflege neu denken! Was sich ändern muss!”

AdventsZeit

 

Foto:FJS

Das Licht kommt von oben und erhellt die Kapelle.
Das Licht steht für das Immaterielle, für den Geist, den wir nicht zu fassen vermögen. Und doch verwandelt das Licht nicht nur den Raum der Bruder-Klaus-Kapelle in Mechernich, sondern auch unseren inneren Raum. Wenn alles in uns erleuchtet wird, auch das Dunkle, das, was wir am liebsten vor uns und den Menschen verbergen möchten, dann werden wir selbst zum Licht. (Vgl.Eph 5,12f)

                                             Anselm Grün

Interview zur aktuellen Lage der Pflege in der alternden Gesellschaft

Das KDA – Kuratorium Deutsche Altershilfe e.V. – verfolgt das Ziel, eine humanere Gesellschaft des langen und selbstbestimmten Lebens aktiv mit zu gestalten und stärkt durch seine Arbeit das wertschätzende Zusammenleben jeden Alters. Als Ideengeber und Vorreiter für innovative Lösungsansätze leistet das KDA wertvolle Dienste für das Gemeinwesen.

Das KDA steht unter der Schirmherrschaft des jeweils amtierenden Bundespräsidenten, der auch die Vereinsmitglieder – Kuratorinnen und Kuratoren – beruft. 

Seit 2004 bin ich Kurator und habe von 2013 bis 2019 im Aufsichtsrat mitgewirkt. 

Aktuell hat der Kuratoriumsbeauftragte des KDA ein Interview mit mir geführt und mich zur Lage der Pflege in unserer alternden Gesellschaft befragt.

Ich würde mich freuen, wenn dieses Interview  Ihr Interesse findet.