Bereits zum zweiten Mal steht der Internationale Tag der Pflegenden im Zeichen der Corona-Pandemie. Die Dauerkrise hat eines deutlich hervorgebracht: selbst in Zeiten überdurchschnittlicher Belastung ist es überwiegend gelungen, mit guter Führung und mit engagierten Mitarbeitenden die qualitative pflegerische Versorgung sicherzustellen. Neben der verdienten Wertschätzung ist es jetzt an der Zeit für eine klare Analyse und dringende Reform der Pflege.
Die Pandemie wirkt auch hier wie ein Brennglas, das die Probleme deutlich zum Vorschein bringt. Die eigentliche Herausforderung liegt im Umgang mit der demografischen Entwicklung, in der immer mehr Pflegebedürftige immer weniger Erwerbstätigen gegenüberstehen. Nur mehr Geld für mehr Leistungen und bessere Bezahlung wird nicht verhindern können, dass es zu immer größeren Versorgungslücken und immer mehr Arbeitsverdichtung in der professionellen Pflege kommen wird.
Bisher lässt die Diskussion um eine Reform der Pflegeversicherung eine klare Analyse vermissen, was zukünftig mit den vorhandenen Ressourcen leistbar sein wird. Bleibt sie aus, wird das System der Pflegeversicherung weiter erodieren und Vertrauen verspielt. Nur Geld, gute Worte und das redliche Bemühen aller werden nicht ausreichen, um in Zukunft zu bestehen.
Die Evangelische Heimstiftung Stuttgart hat heute am 12. Mai mit einem „Gruss zum Tag der Pflege“ eine Videobotschaft an die Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem Ziel geschickt, die Pflegereform noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg zu bringen.
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