Fachkräftemangel in der Pflege! Gibt es gute Strategien?

Der Mangel an Fachkräften in nahezu allen Bereichen der Pflege ist ein polarisierendes Thema. Maßnahmen zur Fachkräftesicherung können erst in der Zukunft ihre Wirksamkeit beweisen. Zwingt uns der Fachkräftemangel daher schon heute zu Alternativen? Wie wirksam sind Modelle mit einer veränderten Fachkraftquote? Was kann mit neuem Personal-Mix-Modellen erreicht werden? Oder gibt es strategische Perspektiven, die eine ganz andere Handlungsebene erfordern?

Zu diesem Thema diskutierten auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit am 6. Juni 2018 in Berlin auf Einladung des Verlages medhochzwei

von links nach rechts:

Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Universität zu Köln (Moderation)
Franz J. Stoffer, Geschäftsführer FJS Consulting Balance
Ingeborg German, Referatsleiterin im Sozialministerium Rheinland-Pfalz
Prof. Dr. Uwe Bettig, Rektor der Alice Salomon Hochschule Berlin

Eine Zusammenfassung meiner Thesen lesen Sie im Beitrag vom 18.5.2018.

Ein Ausschnitt der Talkrunde zum Thema Personalschlüssel finden Sie
unter folgendem Link

Pflege-Thermometer 2018 – Pflegefachkräftemangel spürbar

Das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. (DIP) in Köln hat mit dem Pflege-Thermometer 2018 die Ergebnisse der bundesweiten repräsentativen Befragung von Leitungskräften in der teil-/vollstationären Pflege veröffentlicht. Gefördert wurde die Studie von der B. Braun-Stiftung und vom Pflegelotsen des Verbands der Ersatzkassen e.V.

Aktuell sind rund 17.000 Stellen im Pflegebereich in den Einrichtungen nicht besetzt. Zur Deckung würden rund 25.000 zusätzliche Personen benötigt, da vielfach in Teilzeit gearbeitet wird. „Die Personalengpässe führen zu Wartelisten und zu Absagen bei Betreuungsanfragen in den Einrichtungen.
In mehr als jedem fünften Betrieb erfolgte aufgrund des Personalmangels in den vergangenen drei Monaten ein zeitweiliger Aufnahmestopp“, so Prof. Michael Isfort, Leiter der Studie.

Auswirkungen zeigen sich auch bei den Beschäftigten selbst. „Die Leitungskräfte beobachten gegenüber dem Vorjahr erhöhte Krankheitsausfälle und steigende Anforderungen durch Einspringen
an freien Tagen“, so Isfort weiter.

Die Forscher des DIP beschreiben auch Veränderungen bei den Bewohnern. Zwei von drei Bewohnern sind kognitiv eingeschränkt. Zieht man weitere Faktoren hinzu, wie z.B. die Verkürzung der Wohndauer und das höhere Alter der neu aufgenommenen Bewohner, so verdichtet sich das Bild, dass sich die stationären Einrichtungen zunehmend zu gerontopsychiatrischen Facheinrichtungen entwickeln, die eine würdevolle und palliative Begleitung am Lebensende absichern müssen.

Die Studie ist kostenfrei abrufbar unter:
Link